Flirt im Serverraum: whoiswelanski bringen mit Only in Arts ihren „Weird Welanski-Pop“ zum Leben
Das Electronic-Pop-Duo whoiswelanski aus Oberbayern veröffentlichte am 14.10.2022 via popup-records sein zweites Album Only in Arts und liefert damit einen elektronisch-poppigen Soundtrack; ein Flirt im Serverraum, der an Videogames und die Liebe denken lässt.
Im Zuge der Pandemie flüchten sich die beiden zuvor eher social-media-scheuen Jungs Tobias Weber und Josef Pötzinger in virtuelle Welten, beschäftigen sich mit NFTs, digitalen Katzenbildern und Avataren. Es entsteht ein digitales Ich: Welanski. Ein Wesen, das Musik im Internet verkauft, digitale Kunst in einer Galerie im Metaversum ausstellt und gerne mal das Tanzbein bei Live-Events im Web 3.0 schwingt. Welanski verkommt zu einer virtuellen Kunstfigur, die Only in Arts existiert.
Die beiden Musiker bezeichnen ihre Musik sehr treffend als “Weird Welanski-Pop”. Irgendwie ist das Pop – vor allem, wenn man die Singles “Here We Go”, “This Is Good” und “I Just Wanna Hang Out With My Friends” hört. Und doch bringt dieses Album noch mehr mit sich: experimentelle Ausbrüche wie in „Love On Mars“ oder “First, Try“ treffen auf treibende, minimalistische Beats, ummantelt von einem Potpourri aus Samples (“Hold On“). In den eigenen vier Wänden produziert, verliehen Sam Petts-Davies (Warpaint, Klangstof, Radiohead) und Zino Mikorey (Nils Frahm, Thom Yorke) der Platte ihren Glanz. Nach dem Debütalbum Talk (2020) und der Mini-EP Computer, Sex, Antibiotika (2021) mischen whoiswelanski nun elektronische Einflüsse wie Caribou und Floating Points mit der typischen Verdrehtheit des Welanski-Kosmos.